03.10.2009Grünstadt (Lü). Der TuS Leopoldshöhe hat den ersten Saisonwettkampf in der 2. Kunstturn-Bundesliga verloren. Die TSG Grünstadt erturnte in Bestbesetzung 60 Scorepunkte und gewann fünf von sechs Gerätewertungen. Dem hatten die ersatzgeschwächten Leopoldshöher nicht viel entgegenzusetzen. 21 Scorepunkte waren die Ausbeute.
Nur die Seitpferdwertung konnte ausgeglichen gestaltet werden. Unglücklicher hätte es nicht laufen können, resümierte Trainer Jens Fischer den enttäuschenden Saisonauftakt. Ausgerechnet sein bester Turner hatte sich während der WM-Vorbereitung eine schmerzhafte Zerrung der Bauchmuskulatur zugezogen. Ursprünglich hatten wir für den Ligastart zwei starke Trümpfe im Ärmel, Weltklasseturner Ruslan Pantelemonov und sein Freund und Trainingspartner Yergenyi Gryshchenko, erklärte Jens Fischer. Ruslan Pantelemonov sollte zunächst nicht für uns turnen. Er hatte sich auf ein WM-Ticket für England gefreut. Durch seine Verletzung ist er aber aus dem Kader gestrichen worden und ausgerechnet Gryshchenko wurde nachnominiert. Jetzt sitzt der eine frustriert in England und der andere im Trainingslager in Griechenland. Wir konnten auf keinen der beiden zurückgreifen. Dazu kam Verletzungspech beim Youngster Jan-Felix Irrgang. Er hatte sich beim Testwettkampf nach einem Doppelsalto gebückt vom Barren die Füße gestaucht. Somit musste der TuS mit einer Rumpftruppe nach Grünstadt reisen. Die Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang nahmen ihnen der Gastgeber bereits nach wenigen Übungen. Neuzugang Ivan Pauleit brachte die Leopoldshöher zwar mit 4:0 in Führung, kurze Zeit später lag man aber bereits mit 7:16 zurück. Das war unnötig, meinte Kristian Grundmann, der am Boden vor der letzten Bahn noch brilliert hatte. Wenn ich meine 1. Schraube gestanden hätte, hätten wir mehr Sicherheit bekommen. So ging die letzte Bodenübung und die folgenden drei Pauschenpferddurchgänge der Leopoldshöher daneben. Erst Florian Kolzareck konnte mit einer gelungenen Vorstellung und fünf Scorepunkten wieder für gute Laune sorgen. Dennoch war die Moral dahin, nicht zuletzt auch durch harte Wertungen eines übermotivierten Kampfgerichts. Bis zum Barren erreichte kaum einer Normalform. Wir sollten jetzt nicht alles schlecht reden. Es gab auch überraschende Lichtblicke, besonders am Reck. Jens Fischer bemühte sich, seine Truppe wieder aufzubauen. Marco Simon hatte am Königsgerät als bester Leopoldshöher kaum Abzüge und Michael Krüger wusste trotz Trainingsrückstand zu gefallen. Ivan Pauleit und Ivan Sommer holten noch fünf Scorepunkte zum Abschluss. Der nächste Wettkampf steigt bereits am kommenden Samstag, den 10.10.09. Mit dem SKV Siegerland kommt das nach Punkten stärkste Team der Liga nach Leopoldshöhe. Das wird ein heißer Tanz, meint Teamchef Friedrich-Wilhelm Nagel. Das Westfalen-Derby hat bereits Tradition. Wir hoffen, wieder auf Ruslan Pantelemonov zurückgreifen zu können. Sonst wird’s ganz schwer. Wettkampfbeginn in der Zweifachhalle am Schulzentrum ist um 16:00 Uhr.